Andi Rohse schießt sich erneut an die nationale Spitze in München – Gold, Silber und Bronze beim Shooty Cup

Andi Rohse schießt sich erneut an die nationale Spitze in München – Gold, Silber und Bronze beim Shooty Cup

Andreas Rohse vom Schützenverein Adler Willmering hat im Juni bei der Bayerischen Meisterschaft zwei Gold- und eine Bronze-Medaille gewonnen und sich damit in drei Disziplinen für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert: 10 Meter Luftpistole, 10m LP5 Mehrkampf und 10m LP5 Standard. Am Tag vor diesen Disziplinen fand – ebenfalls in der Olympia-Schießanlage Garching-Hochbrück – der Shooty-Cup-Endkampf statt, für den sich Andi ebenfalls qualifiziert hatte. Jeder deutsche Landesverband schickt hierfür je zwei Luftpistolen- und zwei Luftgewehr-Schüler ins Rennen.

Vergangenen Donnerstag bis Samstag war es dann so weit: Andi fuhr in Begleitung seiner Eltern in die größte und modernste zivil genutzte Schießanlage der Welt, wo über 6.000 Schützen an 11 Tagen ihr Bestes gaben. Das riesige Gelände kannte Andreas schon vom letzten Jahr, in dem er eine Silber- und eine Bronze-Medaille geholt hatte sowie einen Platz sechs: Hauptgebäude, Olympia-Hotel, 300m-Gewehrhalle, Druckluftwaffenhalle, Pistolenhalle, Finalhalle, Bogenanlage, Wurfscheibenanlage, eine lange Promenade aneinandergereihter Messestände diverser Firmen, die alles anboten, was rund um den Schießsport relevant ist. Und drum herum Aufenthaltszelte aller 20 deutschen Landesverbände, Küchencontainer, Wohnmobile und –anhänger, Zelte und Parkplätze. Immerhin kennt Andi schon ein paar Leute: seine OSB-Landeskadertrainer Klaus Ketzler, Martina und Kuno Eckhardt, sowie die anderen Schüler und Jugendlichen vom Landeskader des Oberpfälzer Schützenbundes und deren Eltern. Außerdem natürlich die Familie Späth aus Willmering, die alljährlich ihren Sommerurlaub auf dem Schießgelände verbringt: Vater Klaus ist lizenzierter Kampfrichter des Deutschen Schützenbundes, Mama Andrea bewirtet die Oberpfälzer im Aufenthaltszelt, Tochter Katharina und Sohn Jakob übernehmen kleinere Aufgaben wie das Laminieren der Startnummern, Getränkeverkauf, das Anreichen der Medaillen bei den Siegerehrungen usw.. Die Registrierung an der Anmeldung und der Waffenkontrolle hatte Andi bereits eine Woche zuvor bei einem freien Training in der Olympia-Schießanlange absolviert.

Am Donnerstag wurde in der Luftdruckhalle der Endkampf des 29. bundesweiten RWS Shooty Cups ausgetragen. Im Gegensatz zu den anderen schießsportlichen Wettkämpfen geht es dort alles andere als ruhig und leise zu: Aus den Boxen tönt Partymusik, ein Moderator kommentiert permanent das Geschehen, das von ihm angeheizte Publikum jubelt, klatscht, feiert die 80 Teilnehmer der Schüler-Altersklasse (10 bis 14 Jahre), ein Fernsehteam überträgt das Event live auf www.Sportdeutschland.tv, wo man sich die Aufzeichnung auch jetzt noch anschauen kann. 20 deutsche Landesverbände hatten je vier Schüler ins Rennen geschickt, davon zwei mit Luftpistole, zwei mit Luftgewehr. Jene bestritten als Mannschaft eine Qualifikationsrunde mit 20 Schuss. Nach dieser waren Andi Rohse und seine drei Oberpfälzer Mitstreiter/innen auf Platz drei. Sie gehörten somit zu den acht besten Viererteams, die in die Finalrunde kamen. Jedes der acht Finalteams zieht zwei Lose. Auf den Losen stehen die Namen von erwachsenen Olympioniken, WM-Teilnehmern usw. Andis Team zog Maxi Dallinger (mehrfacher Deutscher Meister; Olympiakader) und Sandra Reitz (mehrfache Deutsche Meisterin und Europameisterin 2022). Die anderen Teams bekamen die fünf Olympiateilnehmer aus Paris (Anna Janßen, Maximilian Ulbrich, Doreen Vennekamp, Robin Walter, Christian Reitz) sowie Larissa Wegner, Anita Mangold, Isabella Straub, Hannah Steffens, Max Braun, Monika Karsch, Carina Wimmer, Andrea Heckner und Andreas Köppl. – Was für ein Star-Aufgebot! Diese Profis stehen beim Shooty Cup unter enormem Druck, da sie ja nicht nur für sich kämpfen, sondern v.a. auch die zugelosten Kinder nicht entäuschen möchten. Die Kids waren mächtig beeindruckt vom Können ihrer Vorbilder.

Die Oberpfälzer Schüler hatten Glück: Maxi Dallinger und Sandra Reitz brachten ihnen die Silbermedaille ein. Bevor jedoch die Siegerteams auf’s Treppchen gerufen wurden, gab es Medaillen für die besten Einzelschützen unter den Teenies. Andi Rohse war beim Shooty Cup Endkampf 2024 der beste Luftpistolenschütze Deutschlands und durfte dafür eine Goldmedaille in Empang nehmen!

Am Freitagnachmittag hatte Andi seinen ersten DM-Wettkampf 2024: 10m Luftpistole. Die Teilnehmer wurden per Lautsprecher an die Stände gerufen. 88 Konkurrenten standen – einer neben dem anderen aufgereiht – an den elektronischen Schießständen. Nach den Probeschüssen in der 15-minütigen Vorbereitungszeit wurde es ernst. Die Eltern, Trainer und sonstige Zuschauer standen und saßen einige Meter hinter den Schützen und verfolgten gespannt die Schussbilder und Ergebnislisten auf den Monitoren. Andreas schaffte 181 Ringe. Als alle Teilnehmer ihre 20 Schüsse abgegeben hatten, stand fest: Andi Rohse hat tatsächlich 83 Konkurrenten hinter sich gelassen und Platz fünf belegt! Sein Ergebnis war gleich wie am Vortag, aber heute hatten vier andere die Nase noch weiter vorne.

Die anderen beiden Wettkämpfe waren am Samstag anberaumt: Am Vormittag 10m LP5 Mehrkampf, am Nachmittag 10m LP5 Standard. Beide wurden mit der fünfschüssigen Luftpistole absolviert. Die meisten Schützen hatten Stoppuhren neben ihrem Monitor liegen. Aus gutem Grund: Beim Mehrkampf kommt der Zeitfaktor dazu, erfordert noch mehr Konzentration, erzeugt zusätzlichen Stress. Der Mehrkampf besteht aus zwei Teilen: Im ersten Durchgang (Präzision) werden vier Serien à fünf Schuss in je 150 Sekunden abgegeben. Im zweiten Durchgang sind ebenfalls vier Serien zu absolvieren, allerdings wird jeder Schuss mit einer Ampel einzeln freigegeben: Der Sportler hat nur drei Sekunden Zeit für die Schussabgabe, danach springt die Ampel für sieben Sekunden zurück auf Rot. Erfolgt der Schuss nicht oder zu spät, so gilt dies als Fehler und wird mit Null gewertet. Wieder fieberten alle Oberpfälzer mit Andi mit, u.a. war extra sein Trainer Daniel Kulzer von den Adler Schützen aus Willmering angereist. Andis gutes Ergebnis nach beiden Durchgängen brachte ihm Platz zehn ein.

Nach dem Mittagessen und ein bisschen Erholung bestritt Andi seine letzte Disziplin: 10m LP5 Standard, in der er letztes Jahr eine Silbermedaille geholt hatte. Der erste Durchgang (20 Schuss) lief genau gleich ab wie beim Mehrkampf. Der zweite Durchgang jedoch war anders: Die vier Fünferserien mussten jeweils ohne Unterbrechung innerhalb von 20 Sekunden abgegeben werden. Andreas erreichte mit sehr guten 344 Ringen Platz 8.

Um viele Eindrücke, einige Erfahrungen, einem kompletten Shooty-Cup-Medaillensatz und etliche Werbegeschenke reicher ging es heim nach Willmering. „Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen“, heißt es. Andi jedoch ist kein Typ überschwänglicher Emotionen und großer Worte. Das überlässt er lieber seinen Begleitern.

Aber natürlich bekommen die neuen Shooty-Cup-Medaillen einen Ehrenplatz in Andreas‘ Trophäensammlung, weil er nächstes Jahr als Jugendlicher am Shooty-Cup leider nicht mehr teilnehmen kann.

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