Zimmerstutzen
Der Zimmerstutzen ist die traditionelle Gewehrdisziplin in der Kurzdistanz.
Ein Abriss:
In den 1800er – 1830er Jahren kam das „Feuerstutzen“-Schießen so sehr in Mode, dass die nicht ganz so betuchten Bauern und Häusler ihrem Tesching / Flobert eine sportliche Schäftung verpassten –> geboren war der Zimmerstutzen!
Verschossen wurde eine einzelne Schrotkugel mit einem Perkussionszündhütchen.
Die kostengünstige Möglichkeit, um neben einer Halbe Bier, mal ’ne ruhige Kugel indoor zu schießen.
Quasi das Vorgängerdingens der Dartscheibe in jeder Kneipe.
Im Laufe der Zeit wurde die Kugel exakter gefertigt, und das Zündhütchen mit einem Rand versehen, um besser abzudichten (ca. ab 1850). Dieses Schießen haben wir heute noch in einzelnen Landesverbänden: Traditions-Zimmerstutzen.
Nach dem zweiten Weltkrieg haben sich einige Waffenhersteller aufgemacht, um dem neu startenden Sportschützenmarkt ein einheitliches Kaliber an die Hand zu geben. Einheitliches Laufmaß 4,55 mm; Patronenlager für 4 mm RZ lang.
Bis in die 70er hinein standen Zimmerstutzen und Luftgewehr (z.B. Walther LG55) noch gleichauf, mit der Einführung der WBK-Pflicht für den Zimmerstutzen ging dieser dann aber auf den Dachböden verloren.
Diese neuen sportlichen Zimmerstutzen mit KK-Schäftung fallen heute in die Disziplin 1.30, die bei uns geschossen werden kann.
Zimmerstutzen – Auflage
Parallel zur Luftgewehr-Auflage kann natürlich auch mit dem Zimmerstutzen von der Auflage geschossen werden.
Da hier die deutlichen Nachteile des Zimmerstutzen umso mehr ins Gewicht fallen (unsauber hergestellte Rundkugel, Hülsen unterschiedlicher Zündmasse) bedient man sich geheimnisvoller Mittelchen wie rollierten Kugeln, speziellem Kugelöl, magische Hirtenberger Zündhütchen usw. .